1983 -1986 | Shimano 105 – Golden Arrow

Nachdem die Shimano Dura Ace und Shimano 600 Gruppe in den Jahren zuvor schon einige Erfolge verbuchen konnte, entwickelte man bei Shimano im Jahre 1982 eine neue Rennrad Gruppe, welche an Sport und Freizeitfahrer gerichtet war. Es war die Geburt der Shimano 105 Gruppe, welche in der ersten Generation als „Shimano Golden Arrow Gruppe“ bekannt werden sollte.

Anfangs vielleicht von eingefleischten Dura Ace und Campagnolo Record Fans ein wenig „belächelt“ als keine echte Rennrad Gruppe, wurde sehr schnell ersichtlich das es sich hier um eine Gruppe handelte, welche eigentlich kein Stück schlechter als die zeitgleich laufenden Shimano 600 Gruppen war, aber dafür deutlich weniger kostete. Meiner Meinung nach war die Shimano Golden Arrow, der noch zeitgleich laufenden Shimano 600 Arabesque, in vielen Bereichen sogar überlegen. Auf jedenfall war auf einmal eine, fast für jedermann erschwingliche, Rennrad Gruppe auf dem Markt und schloss so die Lücke von den Low Budget Rennrädern, welche oftmals sogenannte Sporträder mit Positron Schaltung waren, zu den teuren Rädern mit Shimano 600, Dura Ace oder Campagnolo Record. Plötzlich könnte jeder mit einem vernünftigem Rennrad unterwegs sein, ohne ein Vermögen auszugeben. Und das ist mit dieser Gruppe von 1983 bis heute so geblieben. Die Shimano 105 verbindet Qualität und Preis. In diesem Artikel geht es aber um die erste Shimano 105….der Golden Arrow und es folgt nun die Vorstellung der einzelnen Komponenten.

Fangen wir an mit der Schaltgruppe bestehen aus Schaltwerk, Umwerfer und Schalthebel:

Schaltwerk: Das Schaltwerk trägt die Bezeichnung Shimano RD A 105. Das Gewicht des Standard Schaltwerks beträgt 233g. Es existieren ebenfalls noch eine seltener zu sehende Long Cage Version und eine noch seltener zu sehenden Version mit dunkler Frontplatte des Parallelogramms.

Umwerfer: Der Golden Arrow Umwerfer welcher meines Wissens nur mit Schelle verfügbar war, trägt die Bezeichnung Shimano FD A 105 mit einem Gewicht von 114 g . Es gab allerdings auch eine seltene Triple Version des Umwerfers mit der Bezeichnung Shimano FD T 105.

Schalthebel: Die golden Arrow Schalthebel gab es in verschiedenen Versionen. Sie tragen die Bezeichnung Shimano SL A 105. Die Schalthebel gab es mit verschiedenen Schellenversionen und auch mit direkt am Rahmen montierten Hebeln. Das Gewicht variiert deswegen zwischen 53g und 85g bei den jeweiligen Versionen.

Weiter geht es mit der Bremsgruppe bestehend aus Bremshebel und Bremszangen

Bremsen (Bremszangen): Die Bremsen der Golden Arrow Gruppe gibt es in 2 verschiedenen Versionen. Die erste Version wurde nur ein paar Monate bis Oktober 1983 gebaut und basiert auf den Shimano 600 Bremsen aus der Shimano Arabesque Gruppe und trägt die Bezeichnung Shimano BR S 105. Im Grunde genommen wurden die Shimano Arabesque Bremszangen genommen, das 600 Logo gegen den goldenen Pfeil ausgetauscht, und andere Einführhilfen an den Bremsschuhen montiert. Diese Bremsen haben ein Gewicht von 316g. Ab Oktober 1983 wurde dann die bekannteren Shimano BR Z 105 57 Bremsen verbaut, welche kompakter wirken und 338 Gramm schwer sind.

Bremshebel: Die Bremshebel der Shimano Golden Arrow Gruppe gab es ebenfalls in 2 verschiedenen Versionen. Die erste Version bis Oktober 1983 trägt die Bezeichnung Shimano BL H 105 und haben zusammen ein Gewicht von 181 Gramm. Diese Version hat angedeutete Flutungen ( Öffnungen in den Bremshebeln). Die neuere Version ab Oktober 1983 trägt die Bezeichnung Shimano BR Z 306 wiegt 198 Gramm das Paar und haben Full Fluted Bremshebel. Das bedeutet das die Langlöcher in den Hebeln komplett durch das Material gehen.

Kurbel und Innenlager:

Kurbel: Die Kurbel der Golden Arrow Gruppe gab es sogar in 3 verschiedenen Versionen. Die erste Version war wieder der Shimano 600 Arabesque Gruppe entliehen. Es handelt sich um die identische Kurbel aus der 600 Gruppe. Lediglich das Shimano 600 Logo wurde gegen den goldenen Pfeil ausgetauscht. Wahrscheinlich wurde diese Kurbel ebenfalls nur bis Oktober 1983 produziert. Sie trägt die Bezeichnung Shimano FC S 105. Danach kamen 2 neue Variationen auf dem Markt welche sich optisch kaum unterschieden. Beide tragen die Bezeichnung Shimano FC S 125 und sehen optisch fast identisch aus. Sie unterscheiden sich darin, das die eine Version aus einem Stück geschmiedet wurde und die andere aus 2 Teilen besteht, welche an Spider und Kurbelarm zusammengepresst wurden.

Das dazugehörige Innenlager besteht aus Welle, Lagerschalen, Kugellagern und Staubkappe. Der Unterschied zu den gängigen Innenlagern dieser Zeit ist, das In die Welle keine Kurbelschrauben geschraubt werden um die Kurbel zu befestigen, sondern das am Ende der Innenlagerwelle Gewinde vorhanden sind, auf welche die Kurbeln mit Muttern geschraubt wird.

Der Steuersatz der Shimano Golden Arrow Gruppe trägt die Bezeichnung Shimano HP A 105. Es ist ein klassischer Steuersatz, welcher meistens nur an Rädern verbaut ist, wo auch wirklich die komplette Gruppe vorhanden ist. Der Steuersatz ist einer der seltener zu findenden Komponente dieser Gruppe.

Die Shimano Golden Arrow Gruppe hatte auch eigene Naben im Programm, welche technisch auf dem gleichen guten Niveau sind, wie die Shimano 600 Naben. Auch die Schnellspanner dieser Gruppe haben eine eigene Mutter, welche sofort dieser Gruppe zugeordnet werden können.

Fazit:

Mit der Shimano 105 – Golden Arrow Gruppe ist Shimano damals ein wirklich großer Wurf gelungen und hat nicht „nur“ Sport und Hobbyfahrer aus dem Einsteigerbereich erreicht, sondern hat eine Gruppe geschaffen, bei welcher bis heute jeder weiß das Shimano 105 für zuverlässige Qualität steht und das man sich auf die Gruppe verlassen kann. Niemand würde auf die Idee kommen, dieser Rennradgruppe wettkampftaugliche Qualitäten abzusprechen. Die Shimano 105 Golden Arrow Gruppe aus diesem Artikel ist auch heute noch eine Gruppe , welche man durch die tolle Bauweise sehr schön auf Hochglanz bringen kann und welche an jedem Stahlrahmen einen tollen wertigen „Klassik Look“ bringt.

Es gibt ja verschiedene Gruppen bzw. Komponenten von Shimano oder auch Campagnolo, wo man ganz genau weiß das man da an bestimmten Stellen mal genauer hinschauen muss , ob ein Defekt vorliegt. Bei dieser Shimano Golden Arrow Gruppe sind mir keine Schwachstellen bekannt. Sie funktioniert ähnlich wie ein alter VW Käfer….nach 50 Jahren aus dem Keller holen und „losfahren“ Nur vorher den Rest des Rades nicht vergessen zu kontrollieren.

Wie schon aus den Beschreibungen der Komponenten ersichtlich ist diese Gruppe zu vielen Teilen aus der Shimano 600 Arabesque Gruppe entstanden und ist deswegen auch qualitativ auf gleichem Niveau.

Die meisten Teile dieser Gruppe bekommt man heute recht günstig zu kaufen. Am relativ schwierigsten ist wahrscheinlich der Steuersatz zu bekommen. Worauf man ansonsten noch achten sollte….die Griffgummis bzw. Hoods sind im originalen kaum zu bekommen. Man muss also auf Ersatzhoods ausweichen oder auf teuer zu kaufende Reproduktionen der Originale zurückgreifen.

Typisches Reiserad von Koga Miyata mit einer seltener zu sehenden Shimano 105 Golden Arrow Gruppe im Originalzustand. Besonders schön ist die Kurbel aus der 1. Generation mit Schutzring.

Auch mein erstes selber aufgebautes Rennrad, hatte eine Shimano 105 – Golden Arrow Ausstattung. Es sah wirklich schön aus und funktionierte einwandfrei.

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